Der Kehlhof
Hauptbereich
Ehemaliger Königshof
Hier befand sich ein ehemaliger Königshof, der bis 1356 im Besitz des Klosters Reichenau war. Die Hofanlage verfügte über mehrere Gebäude und eine Taverne. Die rechteckige Form des Innenhofes erinnert noch an die große Hofanlage. Das älteste Gebäude aus dem Jahre 1574 wurde erst 1994 abgerissen. Heute befindet sich an dieser Stelle das altengerechte Wohnheim „Haus im Kehlhof“ und seit Juli 2006 das Pflegeheim. Das hohe Fachwerkhaus ( Kehlhof 13) aus dem Jahre 1698 ist ein Baudenkmal. 1995 von Anton Deuringer erworben und detailgetreu restauriert. Die ehemalige Zehntscheuer wurde 1737 vom Fürsten Friedrich von Hohenzollern ( 1715- 1769/ Hohenzollern- Sigmaringen) erbaut. Über dem Portal befindet sich das Fürstenwappen mit Sigmaringer Hirsche/ hohenzollerische Erbkämmererstäbe im Herzschild. Hier musste bis zum Jahre 1861 für die Obrigkeit der „Zehnte“ abgeliefert werden. 1862, nachdem die Zehntscheuer in Gemeinde- besitz überging, wurden zwei Seitentore für Schafställe eingebaut.
Die restlichen Gebäude dienten als Lagerraum für Gemeindeeigentum. Heute befindet sich darin das Heimatmuseum. Nordwestlich des linken Nebengebäudes befand sich der „Fruchtkasten“. Hier wurde das gedroschene Getreide gelagert. Spätere Nutzung als Pferdestall, nach dem Umbau von 1881 entstanden hier Lehrer- und Arztwohnungen. In den 70-er Jahren renovierten einige Empfinger Vereine das Gebäude und nutzten es als Lager- und Sitzungsräume. Im unteren Gebäudetrakt wurde das „Dorfschmiedemuseum“ eingerichtet. Der Eingang ist von der Schanzgasse her. Die letzte Schmied von Erhard Schweizer sen. ( bis 1983) wurde im Jahre 1991 im Originalzustand hier wieder aufgebaut und als Dorfschmiede- museum eröffnet.
Der ursprüngliche Standort bis 1989 war bei der heutigen Kreissparkasse, gegenüber dem „Hirsch-Areal“. In den oberen Räumen befindet sich heute die Musikschule und im Erdgeschoss hat der Empfinger Volksmusiker Hubert Deuringer ein Musikarchiv eingerichtet. Vor dem Gebäude ist der „Steinerne Geschichtsgarten“ angebracht. Er beherbergt alte Grenzsteine der Empfinger Gemarkung mitsamt einer Steintafel, auf der die ehemaligen Standorte aufgezeichnet sind. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befanden sich zwei Küferwerkstätte.